Im Jahr 2014 übernahmen pro-russische Kräfte die Kontrolle über die Krim, eine ukrainische Halbinsel, deren Bewohner:innen mehrheitlich russischer Herkunft sind. Die Behörden hielten ein Referendum ab, in dem sich die Wähler:innen der Krim für die Abspaltung und den Anschluss an Russland entscheiden sollten. Die Europäische Union bezeichnete das Referendum als «illegal und unrechtmässig». Russland wurde daraufhin aus der Gruppe der 8 (G8) ausgeschlossen. Russland annektierte die Krim im März 2014.
Im April 2014 brachte eine bewaffnete von Russland unterstützte Separatistenbewegung, die Regierungsgebäude in der ostukrainischen Region Donbas in ihre Gewalt. Donezk und Luhansk erklärten sich zu unabhängigen Republiken.
Minsker Abkommen nicht umgesetzt
Russische bewaffnete Einheiten drangen in die Ukraine ein, um die ukrainischen Streitkräfte daran zu hindern, die Kontrolle über den Donbas zurückzugewinnen. Im August 2014 wurde das erste Minsker Abkommen unterzeichnet, mit dem Ziel, die Kampfhandlungen zu beenden. Die darin enthaltenen Bedingungen wurden nicht umgesetzt und die Kämpfe gingen weiter. Das zweite Minsker Abkommen von 2015 sieht 13 Schritte zum Frieden vor, doch die Gewalt flammte entlang der Kontaktlinie immer wieder auf.
Wolodymyr Selenskyj, der 2019 zum Präsidenten gewählt wurde, verpflichtete sich, den Krieg in der Ostukraine zu beenden. Im Juni 2020 wurde die Ukraine zum «Enhanced Opportunities Partner» der NATO ernannt. Selenskyj ging rigoros gegen russische Oligarchen vor. Ab April 2021 wurde über eine Aufstockung der russischen Truppen entlang der Grenze zur Ukraine berichtet. Russland forderte «Sicherheitsgarantien», einschliesslich eines Verbots der NATO-Erweiterung, von den Vereinigten Staaten und der NATO.
Am 24. Februar 2022 startete Russland einen Angriff auf die Ukraine, einschliesslich einer Invasion russischer Streitkräfte aus Weissrussland, und behauptete, die Ukraine sei ein Teil Russlands. Millionen von Menschen sind aus der Ukraine geflohen und wurden im Land vertrieben. Der Angriff beschränkte sich nicht nur auf die östlichen Regionen, auch die Hauptstadt Kyiw und andere Städte wurden bombardiert. Anfang Dezember 2024 meldete die ukrainische Regierung 43'000 gefallene Soldaten. Ende 2024 verzeichnete das UN-Menschenrechtsbüro (OHCHR) 40'838 zivile Opfer seit dem Angriff 2022, einschliesslich 12'456 Tote.
Gescheiterte Friedensbemühungen
Seit Februar 2022 gab es Versuche, einen Waffenstillstand und einen Friedensprozess einzuleiten. Bislang sind jedoch alle Bemühungen, die Parteien an einen Tisch zu bringen, gescheitert. Die Schweiz war 2022 Gastgeberin einer Konferenz, die sich mit dem Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg befasste und an die früheren Ukraine Reform Conference für die Ukraine anknüpfte. Die Ukraine Recovery Conference findet jährlich statt.
(Quellen: Council of Foreign Relations, Wikipedia)