Die seit 2014 andauernde Phase des Aufbaus der Autonomen Region Bangsamoro im muslimischen Mindanao ist ein entscheidender Moment für muslimische, indigene und christliche Frauen, ihre Forderungen für eine geschlechtergerechte Gesellschaft einzubringen und in den neuen Regierungsstrukturen zu verankern.
Unsere Programmpartnerin Gaston Z. Ortigas Peace Institute (GZOPI), mit der wir seit 2003 und dem Start der Initiative «1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005» zusammenarbeiten, begann 2015 mit lokalen FrauenFriedensTischen in Mindanao. An den FrauenFriedensTischen nahmen auch Parlamentarier:innen und Fachpersonen im Bereich Übergangsjustiz (auf Englisch «transitional justice») teil – vor allem aber Frauen aus der konfliktbetroffenen Region.
An den oft mehrtägigen Treffen nahmen vom Konflikt betroffene Frauen aus zivilgesellschaftlichen Organisationen für Frieden, Menschenrechte und Entwicklung teil. Die Teilnehmerinnen setzten sich gemeinsam mit der während des Konflikts erlebten Gewalt auseinander, erfuhren an Workshops wie sie die im Friedensabkommen festgelegten Mechanismen der Übergangsjustiz zur Konflikttransformation nutzen können, und erarbeiteten Advocacy-Strategien. Dazu wurden auch Schlüsselpersonen aus der Regierung und Verwaltung sowie den Medien eingeladen, damit die Anliegen der Frauen Entscheidungsträger:innen erreichen. Einige der Treffen umfassten auch öffentliche Foren und Sensibilisierungsveranstaltungen.
Führungsrolle von Frauen stärken
Mit lokalen und nationalen Treffen, Kongressen und Advocacy-Aktivitäten arbeiten wir mit GZOPI weiter daran, dass Frauen eine aktive Rolle in der Konflikttransformation und in der Friedensförderung spielen und so einen geschlechtergerechten und nachhaltigen Frieden mitgestalten.
Ab 2025 konzentriert sich das Programm mit GZOPI auf die Stärkung der Führungsrolle und der Stimmen von Frauen als Mitgestalterinnen eines nachhaltigen Friedens, ihre massgebliche Beteiligung an der Umsetzung des Bangsamoro-Friedensabkommens und eine wirksame Kommunikation für den Frieden für eine breitere Öffentlichkeit.
Ein wichtiger Bestandteil des Programms ist der Wissensaustausch zwischen den Partner:innen in Kolumbien, Nepal und den Philippinnen. Dieser begann 2019 mit einem ersten Face-to-Face-Treffen und kulminierte 2021 mit der gemeinsamen Erarbeitung der Publikation «From transition to transformation: strengthening women’s effective participation in peacebuilding and transitional justice processes». Der Wissensaustausch wird in unserer Programmarbeit durch unsere Partnerschaft mit GZOPI wie auch im Netzwerk Feminists Connecting for Peace weitergeführt.