Eine bewährte Methode für die Partizipation von Frauen: Was sind FrauenFriedensTische?
Seit 2015 organisieren wir mit unseren lokalen Projektpartner:innen FrauenFriedensTische mit dem Ziel, die Partizipation von Frauen in Friedensprozessen nachhaltig zu stärken und ihr Engagement in der Friedensförderung sichtbar zu machen. Sie haben sich als Methode bewährt, um diese Ziele zu erreichen.
In der Pilotphase von 2015 bis 2017 organisierten wir zusammen mit unseren Projektpartner:innen weltweit 60 FrauenFriedensTische (FFTs). Ursprünglich waren FFTs als Ergänzung zu formellen Friedensprozessen gedacht, um die Stimmen und Perspektiven von Frauen in Verhandlungen und den Wiederaufbau nach Konflikten einzubringen. Die FFTs wurden in Form einer jährlichen Kampagne konzipiert, die vor allem in Hauptstädten stattfand.
Aufgrund der positiven Erfahrungen und Erkenntnissen aus der Pilotphase haben wir mit Comunitar in Kolumbien, Nagarik Aawaz in Nepal und dem GZO Peace Institute in den Philippinen ein längerfristiges Programm mit jährlichen lokalen, regionalen und nationalen FFTs konzipiert. Die Ziele: mehr Frauen aus entlegenen Gebieten zu erreichen, mehr Raum und Zeit für einen vertieften Austausch bei kleineren FFTs zu bieten und die Erkenntnisse aus den lokalen und regionalen Veranstaltungen in die nationalen FFTs zu tragen.
Wir haben diese Methode bereits auch in kurzfristigeren Projekten in Ländern wie Pakistan eingesetzt sowie im 2021 lancierten Ukraine-Programm.
Was passiert an einem FrauenFriedensTisch?
Die FFTs sind ein bedürfnisorientiertes Instrument: Sie schaffen sichere Räume, in denen die Teilnehmer:innen sich vernetzen, Erfahrungen aus Kriegen und bewaffneten Konflikten austauschen und gemeinsam in Workshops und in Schulungen zum Beispiel Wissen über ihre in Friedensabkommen festgeschriebenen Rechte aneignen oder psycho-soziale Unterstützung erhalten.
Ein wichtiges Ziel der FFTs ist es, dass insbesondere von Kriegen und Konflikten betroffene Frauen ihre Rechte kennen und diese als Kollektiv einfordern können. So sollen ihre Forderungen in Friedensprozessen einfliessen, ihre Stimmen gehört werden.
Die Teilnehmer:innen sind vorwiegend Frauen, doch je nach Kontext und Ziel eines FFT nehmen punktuell auch Männer und Entscheidungsträger:innen teil, um auch sie als Multiplikator:innen für die an FFTs gemeinsam formulierten Anliegen und Forderungen zu gewinnen und so zu einem gesellschaftlichen und strukturellen Wandel in von Konflikten betroffenen Ländern und Regionen beizutragen.