Theater zur Förderung von Dialog und Frieden: Pakistan

Politische Spannungen und wirtschaftliche Turbulenzen in Pakistan erhöhen die Unsicherheit im Land. Besonders betroffen sind ethnische und religiöse Minderheiten, die ausgegrenzt und verfolgt werden, und Frauen, die geschlechtsspezifische Gewalt erfahren. Viele sinken tiefer in die Armut. Unsere Projektpartnerin nutzt Theateraufführungen, um sowohl auf diese Ungleichheiten hinzuweisen als auch den Dialog und den Frieden zu fördern.

FriedensFrau Sheema Kermani setzt seit Jahrzehnten klassischen Tanz und Theater als Formen alternativer Kommunikation ein. In der konservativen, von Animosität und Argwohn geprägten pakistanischen Gesellschaft sind Tanz und Theater ein bei allen Bevölkerungsgruppen weithin akzeptiertes Medium und daher ein gutes Instrument zur Friedensförderung. 

Sheema Kermani ist Gründerin unserer Projektpartnerin Tehrik-e-Niswan, die seit 1979 die Emanzipation der Frauen in Pakistan mittels der darstellenden Künste fördert. In unserem Projekt «Inszenierung des Friedens» («Staging Peace») wurden 2021 und 2022 an FrauenFriedensTischen in Quetta und Karachi interaktive Theaterstücke zu den Themen Frauen und Bildung, Frauen und Gewalt und Frauen in Armut aufgeführt. Quetta ist die Hauptstadt des Bundesstaates Belutschistan, in dem seit langem ein bewaffneter Konflikt und ethnische Spannungen herrschen, die Frauen auf vielfache Weise stark betreffen. In Karachi stand das Thema Feminisierung der Armut im Fokus.

Nebst den kulturellen Aufführungen, die einen niederschwelligen Zugang zu den Themen ermöglichen, fanden an den FrauenFriedensTischen Vorträge und Podiumsdiskussionen mit führenden Personen aus der Frauen- und Menschenrechtsbewegung zu Themen wie den Rechten von Frauen aus ethnischen Minderheiten und der politischen Partizipation von Frauen statt. Die FrauenFriedensTische wurden von mehreren Hundert Personen besucht und von pakistanischen Frauen-, Frieden- und Menschenrechtsorganisationen mitunterstützt.