Die volle und sichere Beteiligung von Frauen an Friedensprozessen einfordern
Unsere Programme schaffen Räume, in denen Frauen ihre vielfältigen Bemühungen für einen dauerhaften Frieden weiterentwickeln und vorantreiben können. Unser Ziel ist die volle, gleichberechtigte, massgebliche und sichere Beteiligung von Frauen in allen Phasen von Friedensprozessen. Gemeinsam mit ihnen treten wir für ein feministisches Verständnis von Frieden ein, das Machtverhältnisse hinterfragt und transformativen Wandel anstrebt.
In jedem Kontext arbeiten die Menschen am Frieden, die einem bewaffneten Konflikt am nächsten stehen und am stärksten davon betroffen sind. Sie verfügen über das Fachwissen, die Kenntnisse und die Beziehungen, um den Wandel in ihren Gesellschaften zu erwirken. Friedensaktivist:innen und Frauenorganisationen spielen eine besonders wichtige Rolle, wenn es darum geht, Frieden zu schaffen, zu erhalten und bewaffneten Konflikten vorzubeugen.
Frauen sind nicht von Natur aus friedlicher, doch ihre vielfältigen Lebensrealitäten und Erfahrungen stärken häufig ihre Empathie, ihre Widerstandsfähigkeit und ihre Entschlossenheit, komplexe Herausforderungen anzugehen und notwendige strukturelle Veränderungen einzufordern. Fähigkeiten, die für den Aufbau eines dauerhaften Friedens unerlässlich sind.
In unserer Programmarbeit, wie auch in unserer Arbeit im Netzwerk, setzen wir gemeinsam mit unseren Partner:innenunser «ABC of feminist peacebuilding» um:
A wie amplify: Die Stimmen, Visionen und Forderungen von Frauen verstärken und in Entscheidungsprozesse einbringen. Unsere nationalen, regionalen und internationalen Advocacy-Initiativen schaffen Zugang zu relevanten Entscheidungsprozessen und -träger:innen.
B wie boost: Die Friedensbemühungen von Frauen stärken. Wir bieten Friedensaktivist:innen und Friedensorganisationen strategische Unterstützung durch die gemeinsame Erarbeitung und Durchführung von friedensfördernden Programmen.
C wie connect: Friedensaktivist:innen rund um die Welt vernetzen. Unser Netzwerk Feminists Connecting for Peace bietet sichere und solidarische Räume, Austausch- und Lernmöglichkeiten und macht die Bestrebungen der Partner:innen sichtbar.
Geleitet von unserer Vision von inklusiven und geschlechtergerechten Friedensprozessen weltweit sowie unserem feministischen Verständnis von Frieden, fokussieren wir unsere Programmarbeit auf die Friedensförderung während bewaffneten Konflikten, während Friedensverhandlungen und nach bewaffneten Konflikten. Unsere Programmarbeit hat zum Ziel, den Frauen die Unterstützung zu geben, die sie für ihre massgebliche und gleichberechtigte Beteiligung in allen Phasen von Friedensprozessen wünschen.
Strategisch und längerfristig begleiten
Dank unserer Erfahrung in den drei Tätigkeitsbereichen können wir unsere Partner:innen längerfristig und strategisch begleiten, um inklusive Friedensprozesse zu erwirken und Rückschritte zu verhindern. Wir wirken dabei als finanzielle Brücke, beratende Verbündete, stärken die Kapazitäten unserer Partner:innen und fördern den Austausch zwischen Friedensaktivist:innen und Frauenorganisationen in den verschiedenen Kontexten.
Was sind Friedensprozesse?
Mit einer graphischen Darstellung zeigen wir die Stadien von Friedensprozessen auf und wie Frauen in den verschiedenen Stadien Einfluss nehmen. Mit diesem Instrument rücken wir in den Mittelpunkt, welche Rolle Frauen spielen, um Friedensprozess anzutreiben und Rückschritte zu verhindern.
Seit 2015 organisieren wir mit unseren lokalen Projektpartner:innen FrauenFriedensTische mit dem Ziel, die Partizipation von Frauen in Friedensprozessen nachhaltig zu stärken und ihr Engagement in der Friedensförderung sichtbar zu machen. Sie haben sich als Methode bewährt, um diese Ziele zu erreichen.
Unsere Programme konzentrieren sich auf drei Themenfelder:
Friedensförderung während bewaffneten Konflikten
Friedensarbeit beginnt lange vor Verhandlungen – selbst inmitten von Konflikten können Friedensaktivist:innen Friedensabsichten und -visionen erarbeiten und den Grundstein für einen transformativen Wandel legen. Wir unterstützen Frauen dabei, sich auf die Zukunft nach dem Konflikt vorzubereiten und diese mitzugestalten.
Friedensförderung während Friedens­verhandlungen
Die volle und gleichberechtigte Beteiligung von Frauen in Friedensverhandlungen führt zu nachhaltigeren Abkommen. Wir stärken die Beteiligung von Frauen, indem wir die formellen und informellen Initiativen von Frauen miteinander verknüpfen.
Gemeinsam mit unseren Partner:innen setzen wir uns dafür ein, dass Friedensaktivist:innen die Umsetzung von Friedensabkommen und Prozesse der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit nach bewaffneten Konflikten aktiv mitgestalten – und so zur Prävention gewaltvoller Konflikte und erneuter Eskalationen beitragen.
Neues Instrument:Der Einfluss von Frauen auf Friedensprozesse
In einer graphischen Darstellung der unterschiedlichen Stadien von Friedensprozessen, rücken wir die Rolle von Frauen in den Mittelpunkt. Sie zeigt auf, wo sie Einfluss nehmen, um Friedensprozess anzutreiben und Rückschritte zu verhindern. Die Grafik ist auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Ukrainisch verfügbar.
Der swissinfo-Podcast stellt die Frage, die uns in unserer Arbeit antreibt: «Wo sind die Stimmen von Frauen in Friedensverhandlungen?» Deborah Schibler und Larissa Mina Lee, Netzwerk und Advocacy, nahmen an der Gesprächsrunde teil.
Interview in annabelle:Rabab Baldo: «Ich glaube, Männer haben Angst vor den Stimmen der Frauen»
Rabab Baldo ist eine prominente sudanesischen Friedensaktivistinnen. In der Zeitschrift annabelle spricht sie über den Krieg und darüber, was Frauen tun, um das Blutvergiessen zu stoppen. Doch der Raum für Friedensaktivistinnen wird immer enger. Lesen Sie den Beitrag in unserem Medienspiegel.
Friedensförderung nach bewaffneten Konflikten:Drei Jahre kollektives Lernen
Mit unseren Partnerinnen in Kolumbien, Nepal und den Philippinen haben ein Handout entwickelt, um die Erkenntnisse, die wir zur Friedensförderung nach bewaffneten Konflikten gemeinsam gewonnen haben, kreativ zu präsentieren und zu teilen.