Inhalt markiert mit: Strukturelle Gewalt

Themen

Frauen und Mädchen sind in besonderem Masse von bewaffneten Konflikten und Krieg betroffen. Trotzdem wird Friedenspolitik nach wie vor häufig als militarisierte Sicherheitspolitik verstanden, welche die besondere Situation von Frauen, strukturelle Gewalt, wirtschaftliche und soziale Disparitäten ausblendet. Politische Partizipation, Geschlechtergerechtigkeit und soziale Inklusion sind aber Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden. Als feministische Friedensorganisation setzen wir uns gemeinsam mit Partnerorganisationen und Friedensaktivist:innen aus aller Welt für Friedensförderung und Demilitarisierung ein. Dabei streben wir einen strukturellen Wandel hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit an. Unsere Arbeit stützt sich auf allgemein anerkannte Menschenrechtsstandards und verfolgt einen ganzheitlichen feministischen Ansatz.

Kolumbien

Inklusiver Prozess für nachhaltigen Frieden

In Kolumbien setzen wir uns seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens für die Teilhabe von konfliktbetroffenen Frauen und marginalisierten Gruppen an dessen Umsetzung ein. Gemeinsam mit unseren Projektpartner:innen engagieren wir uns dafür, dass ihre Erfahrungen und Anliegen im Übergang zu einer nachhaltig friedlichen Gesellschaft miteinbezogen werden. 

Nepal

Frauen fordern Teilhabe an der Übergangsjustiz

Frauen waren vom zehnjährigen Konflikt in Nepal direkt betroffen, viele auch als Kämpferinnen. Von den Friedensverhandlungen waren sie jedoch faktisch ausgeschlossen. Ihr Zugang zu den Prozessen der Übergangsjustiz bleibt stark eingeschränkt. Mit unserem Projekt unterstützen wir konfliktbetroffene Frauen bei der Heilung ihrer Kriegstraumata, dem Aufbau von lokalen Netzwerken und dem Zugang zu politischen Entscheidungsträger:innen.

Philippinen

Übergangsphase für nachhaltigen Frieden nutzen

Mehr als 50 Jahre dauerte der bewaffnete Konflikt zwischen der philippinischen Regierung und der Moro Islamic Liberation Front um die Selbstbestimmung der muslimisch geprägten Region Mindanao. Frauen waren bereits im Friedensprozess treibende Kräfte. Seit dem Friedensabkommen 2014 befindet sich die Bangsamoro autonome Region für das muslimische Mindanao (BARMM) im Aufbau. Es ist ein Schlüsselmoment für Frauen, ihre Forderungen für eine geschlechtergerechte Gesellschaft in den neuen politischen und gesellschaftlichen Strukturen zu verankern. 

Istanbul-Konvention

Gegen geschlechtsspezifische Gewalt in Europa

Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt – als Istanbul-Konvention bekannt – geht gegen geschlechtsspezifische und familiäre Gewalt in Europa vor. Es setzt die Rechte der Gewaltbetroffenen auf Unterstützung und Schutz durch. Es definiert geschlechtsspezifische Gewalt als Menschenrechtsverletzung und eine Form von Diskriminierung. Die Konvention trat 2014 in Kraft. Die Schweiz ratifizierte das Übereinkommen 2017. Die Zivilgesellschaft spielt im Monitoring der Umsetzung eine bedeutende Rolle.