Statement zum 14. Juni 2023:

Statement zum feministischen Streik 2023: Für Geschlechtergerechtigkeit und feministische Friedensvisionen

Als feministische Friedensorganisation mit Sitz und Wurzeln in der Schweiz unterstützen wir den feministischen Streik, die Anliegen und die Forderungen der Streikenden. Am 14. Juni und darüber hinaus. Wir tun dies, weil Geschlechtergerechtigkeit und feministische Friedensvisionen den Kern unserer Arbeit bilden, in der Schweiz und weltweit.

Wir sind eine in der Schweiz und international tätige Netzwerkorganisation. Als solche engagieren wir uns auch politisch für die Einhaltung von internationalen Menschenrechtsstandards, welche die Basis für die Frauen- und Menschenrechte, eine geschlechtergerechte Friedenspolitik und eine nachhaltige Entwicklung bilden. Wir fordern die systematische Umsetzung der UNO-Sicherheitsratsresolution 1325 zu «Frauen, Frieden und Sicherheit», der Frauenrechtskonvention CEDAW, der Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt und der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die nach Geschlechtergleichstellung und friedliche und inklusive Gesellschaften ruft.

Diese zentralen Menschenrechtsinstrumente vereint die Vision einer friedlichen und geschlechtergerechten Welt, in der Frieden mehr ist als die Abwesenheit von Krieg und bewaffneter Gewalt. Eine Welt in der eine Sicherheit gelebt wird, die jenseits militärischer und patriarchalisch geprägter Haltungen umfassend verstanden wird.

Deshalb stehen auch wir hinter dem diesjährigen Slogan «Lohn, Zeit, Respekt»: Er ist genauso relevant für die feministische Friedensförderung für uns in der Schweiz wie für unsere Partner:innen im Ausland.

Lohn:

  • Die unter- und unbezahlte Care-Arbeit von Frauen muss finanziell und gesellschaftlich aufgewertet werden. Ohne diese essenzielle Fürsorgearbeit kann es keinen nachhaltigen, gerechten Frieden geben. No care, no peace.

Zeit:

  • Wir sehen in unserem Netzwerk und in unserer Projektarbeit immer wieder, dass der Mangel an Zeit für Frauen eine grosse Hürde ist für ein Engagement für Frieden und Geschlechtergerechtigkeit, für politische Arbeit zu Lohngleichheit und häuslicher Gewalt. Frauen werden durch ihre Doppel- und Dreifachbelastung als Care-Leister:innen oft daran gehindert, sich in zivilgesellschaftlichen Initiativen und in politischen Gremien zu beteiligen. Es braucht viel Zeit, Kraft und die Unterstützung von Netzwerken, um die patriarchalischen Strukturen zu durchbrechen, die die Partizipation von Frauen behindern und traditionelle Rollen verfestigen. Dass Frauen weltweit trotz dieser Barrieren täglich wichtige Friedensarbeit leisten, gibt uns Mut für die Zukunft. Wir solidarisieren uns mit allen Frauen –im Globalen Süden, wie im Globalen Norden – für eine geschlechtergerechte und friedliche Welt.

 Respekt:

Informationen zum 14. Juni 2023 (Deutsch, Französisch, Italienisch)