Margo Okazawa-Rey ist Ende März aus dem Internationalen Vorstand ausgetreten. Unsere Präsidentin Ruth-Gaby Vermot dankt der langjährigen Weggefährtin für ihre bedeutsame Unterstützung.
Margo verlässt nach 21 Jahren den Internationalen Vorstand von FriedensFrauen Weltweit. Sie war bereits vor der Gründung der heutigen Nichtregierungsorganisation FriedensFrauen Weltweit eine engagierte und wichtige Mitträgerinnen der Initiative «1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005». Als Koordinatorin für die USA und Japan brachte sie viele Anregungen und Vorschläge in die Diskussionen ein. In der intensiven Nominationszeit reiste sie mit den anderen Koordinatorinnen immer wieder für Planungssitzungen in die Schweiz, an denen die Auswahlkriterien, das Sichtbarmachen der Friedensarbeit (u.a. mit dem Buch und dem Film über die 1000 FriedensFrauen), und die Finanzierung besprochen wurden. In dieser anstrengenden und glücklichen Zeit stiessen wir auch immer wieder an unsere Grenzen. Dass die 1000 FriedensFrauen den Nobelpreis nicht erhielten, enttäuschte uns. Wir entschieden jedoch, als FriedensFrauen Weltweit mit neuen Themen und einer konsolidierten Organisationsform an Friedensthemen weiterzuarbeiten. Margo blieb eine wichtige Unterstützerin.
Gemeinsam mit unserer 2021 verstorbenen Co-Präsidentin Kamla Bhasin, war Margo eine wichtige Kraft für die Neuorientierung zu einer feministischen Friedensorganisation, die mit Partnerinnen in verschiedenen konfliktbetroffenen Ländern die Teilhabe von Frauen an Friedensprozessen auf der Grundlage der UNO-Sicherheitsratsresolution 1325 zu «Frauen, Frieden und Sicherheit» und weiteren friedens- und frauenpolitischen Konventionen unterstützt. Der Internationale Vorstand traf sich regelmässig, wenn auch nicht so oft wie im Rahmen der Initiative. Zoom & Co., die durch die Pandemie zu bevorzugten Kommunikationsmitteln wurden, waren damals noch nicht bekannt. Wir mussten Formen gegen die Entfremdung finden.
Dank Zoom konnte Margo uns während der Coronapandemie in einem neuen schwesterlichen Austauschformat zusammenbringen. Wöchentlich vernetzten sich so die Frauen der Geschäftsstelle und die Vorstandsfrauen aus aller Welt. In dieser Stunde erzählten wir uns, wie wir mit der Arbeit und in der Familie zurechtkommen, wie es gelingt, die laufenden Programme zu betreuen und die Kontakte zu den Partnerinnen zu pflegen, und wo Hilfe notwendig ist. Wir beschlossen gemeinsam, einen Nothilfe-Fonds zu schaffen, mit dem wir Lebensmittel und andere Dringlichkeiten in einigen Programmländern finanzieren konnten.
Nun geht Margo andere, eigene Wege. Wir bedanken uns herzlich bei ihr für all ihre Arbeit, für ihre Klugheit und ihre Freundschaft. Margo bleibt weiterhin der feministischen Friedensarbeit treu. Wir freuen uns darauf, wenn sich ihre und unsere Wege in Zukunft kreuzen.
Ruth-Gaby Vermot, Präsidentin FriedensFrauen Weltweit
Bern, April 2024
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