Friedensförderung während Friedens­verhandlungen:

Frauen am Verhandlungstisch verbessern Friedensabkommen

Trotz des wachsenden Bewusstseins, dass die volle, gleichberechtigte, sichere und massgebliche Beteiligung von Frauen zu nachhaltigeren Friedensabkommen führt, bleiben Frauen weitgehend von formellen Friedensverhandlungen ausgeschlossen. Wir stärken die Beteiligung von Frauen an Friedensverhandlungen, indem wir kreative Wege finden, um formelle und informelle Initiativen von Frauen miteinander zu verknüpfen.

Studien belegen, dass die Partizipation von Frauen die Nachhaltigkeit von Friedensabkommen stärkt. Ein Grund dafür: Die Frauen am Verhandlungstisch sind mit Frauen auf allen Ebenen der Gesellschaft vernetzt. So bringen sie diverse Anliegen in Friedensabkommen ein und verbessern deren Qualität und Dauerhaftigkeit. Dennoch bleiben Frauen weiterhin weitgehend von formellen Friedensverhandlungen ausgeschlossen: Daten der Vereinten Nationen zeigen, dass Frauen nur einen Bruchteil der Verhandlungsführer:innen, Vermittler:innen und Unterzeichner:innen von Friedens- und Waffenstillstandsabkommen stellen.

Vertrauen und Solidarität fördern

Oftmals fehlen Verbindungen zwischen Friedensaktivistinnen, die lokal und basisnah tätig sind, und den Frauen und Männern, die an formellen Gesprächen beteiligt sind. Zusammen mit unseren Partner:innen entwickeln wir kreative Ansätze, die diesen Austausch und die Verbindung untereinander fördern. Dazu gehört der Aufbau von Allianzen, informelle Austauschtreffen und Arbeitsgruppen. Die Zusammenarbeit führt zu einem Wissensaustausch zwischen verschiedenen Frauen, fördert das gegenseitige Vertrauen und die Solidarität, bietet Zugang zu Entscheidungsträger:innen und stärkt so auch die Legitimität der Friedensvermittlerinnen, Expertinnen und Mediatorinnen am Verhandlungstisch. Gemeinsam tragen sie so zu umfassenderen und nachhaltigeren Friedensabkommen mit einer höheren Umsetzungsrate bei.

In diesem 2024 gestarteten Tätigkeitsbereich setzen wir uns gemeinsam mit unseren Partner:innen in den Pilotprogrammen in Kolumbien und im Sudan dafür ein, dass die Perspektiven, Visionen und Forderungen von Frauen besser in formellen Friedensverhandlungen berücksichtigt werden – und so einen Beitrag zu umfassenderen und nachhaltigeren Friedensabkommen leisten.

Kolumbien

In unserem 2025 lancierten Programm Friedensförderung während Friedensverhandlungen engagieren wir uns für die Beteiligung von Frauen an laufenden, lokal verankerten Friedensverhandlungen in Kolumbien.

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Sudan

Im Sudan vernetzen wir Friedensaktivistinnen in der Region Dilling mit sudanesischen Aktivistinnen, die seit 2023 im Exil leben. Wir fördern den Ausbau von Kompetenzen, die sie für ihre Beteiligung an Friedensverhandlungen und für einen gesellschaftlichen Wandel einsetzen können.

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