Feministische Friedenspolitik: Veranstaltungszyklus

Veranstaltungszyklus zu feministischer Friedenspolitik:
Abrüstung, Demilitarisierung und genuine Sicherheit

Wir setzen den Veranstaltungszyklus zu den Themen feministische Friedenspolitik, Abrüstung, Demilitarisierung und genuine Sicherheit fort: in Bern finden gleich drei Anlässe für friedenspolitisch Interessierte statt.

Wir organisieren ein öffentliches Podium und einen Workshop. Dort diskutieren wir mit Menschenrechtsaktivistinnen über den Umgang mit Gewalterfahrungen, Formen des Widerstandes und Ansätze zur Versöhnung. Wir lancieren ausserdem die neuste Ausgabe unseres Magazins «Feminists Connecting for Peace», das dieses Jahr dem Thema Sicherheit gewidmet ist.

Die Veranstaltungen bieten die Gelegenheit für den Austausch mit drei feministischen Menschenrechtsaktivistinnen aus unserem Netzwerk: Olena Zinenko (Ukraine), Olga Karatch (Belarus) und Nora Ahmetaj (Kosovo). Am 7. September nimmt auch Mô Bleeker teil, die seit Jahrzehnten in verschiedenen Funktionen in Konflikt- und Postkonfliktkontexten u.a. zu Menschenrechten, Konflikttransformation und Mediation arbeitet.  

Anmeldung: bis 29. August 2023 an info@1000peacewomen.org. Die Referentinnen sprechen Englisch (Flüsterübersetzung möglich)

  • Round Table «Feminist peacebuilding in areas of war and conflict» (mit KOFF swisspeace)

7. September 2023, 13.00 – 15.00 Uhr, Käfigturm des Polit-Forum, Marktgasse 67, 3011 Bern

  • Podium und Lancierung des Magazins «Feminists Connecting for Peace»

7. September 2023, 19.00 – 20.45 Uhr, UniS, 022 A, Schanzeneckstr. 1, 3012 Bern

  • Workshop «Feministische Friedenspolitik»
    8. September 2023, 9.00 – 15.00 Uhr, Stube im Progr, Speichergasse 4, 3011 Bern

Biografien

Nora Ahmetaj: Nora Ahmetaj, Kosovo, ist ausgebildet in den Bereichen Menschenrechte und internationale Beziehungen. Den Master verfasste sie zu «Peace and Conflict Transformation» in Norwegen. Sie setzt sich ein für gewaltfreie Konfliktlösung, mit Spezialisierung in Vergangenheitsbewältigung und einem besonderem Schwerpunkt auf sexualisierte geschlechtsspezifische Gewalt und Feminizid. Sie ist Gründerin und Leiterin des Centre for Research, Documentation and Publication in Pristina, das 2010 aus dem Bedürfnis heraus gegründet wurde, Übergangsjustiz, Versöhnung und das Recht auf Wahrheit für die Opfer und ehemaligen Gegner des Kosovo-Konflikts zu erreichen.  Während des bewaffneten Konflikts führte sie für das Centre for Humanitarian Law Untersuchungen zu Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch. Sie arbeitet für verschiedene internationale Organisationen, darunter UNDP, Amnesty International und Human Rights Watch.

Mô Bleeker: Mô Bleeker, ausgebildete Anthropologin, arbeitet seit mehreren Jahrzehnten in verschiedenen Funktionen in Konflikt- und Postkonfliktkontexten zu den Themen Menschenrechte, Konflikttransformation, Mediation, Prävention und Umgang mit dem Erbe vergangener Gräueltaten. Bis 2022 war sie in verschiedenen Funktionen für das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) tätig, unter anderem als Sonderbeauftragte für Vergangenheitsbewältigung und Prävention von Gräueltaten, als Sonderbeauftragte für den Frieden in Kolumbien, als Leiterin der Schweizer Delegation bei der International Holocaust Remembrance Alliance, als Vorsitzende von GAAMAC, der Präventionsplattform Global Alliance Against Mass Atrocity Crimes, und als Vorsitzende der Transitional Justice and Reconciliation Commission in Bangsamoro/Philippinen.

Olga Karatch: Olga Karatch gehört zu den aktivsten belarussischen Dissidenten und ist die Gründerin und Leiterin der Bürgerrechtsbewegung Nash Dom («Unser Haus»). Die Organisation unterstützt Bürger:innen bei Gerichtsverhandlungen, u.a. in Fällen von Unterdrückung, bietet Hilfe beim Verfassen von Berufungsschreiben oder bei der Organisation von Petitionen. Sie koordiniert inzwischen mehr als 23 Gruppen von Freiwilligen in rund 18 belarussischen Städten. Ziel ist es, die belarussische Gesellschaft durch gewaltfreie Aktionen zu verändern und den Einfluss der Bürger:innen auf die Entscheidungsprozesse der Regierung und der Institutionen zu erhöhen. Mit Medienarbeit, ihr wichtigstes Druckmittel, bringt Nash Dom Rechtsverletzungen und Gerichtsurteile an die Öffentlichkeit. Ihr Büro in Minsk ist seit langem ein beliebtes Ziel für Razzien des Geheimdienstes. Olga lebt im litauischen Exil.

Olena Zinenko: Olena Zinenko ist eine ukrainische Kulturaktivistin, Medienpraktikerin und Forscherin aus Charkiw. Zurzeit lebt sie in Frankfurt an der Oder. Sie doktoriert an der polnischen Jagiellonen-Universität zur Bedeutung der Diskurse über öffentliche Veranstaltungen in ukrainischen Medien. Nach ihrem Studium in Philologie arbeitete sie 10 Jahre als Redakteurin und Journalistin beim lokalen Fernsehen, Radio und in Zeitungsredaktionen. Seit 2018 ist sie Dozentin an der Nationalen Universität W. N. Karasin Charkiw und der Staatlichen Kulturakademie Charkiw. Ausserdem arbeitet sie mit dem dortigen Zentrum für Genderkultur und berät verschiedene NGOs in den Bereichen Kommunikation und Medien. Olena koordiniert unser Ukraine-Programm, das wir in 2020 zusammen mit der Partnerorganisation Kharkiv Regional Foundation Public Alternative lanciert haben.

Frühere und spätere Veranstaltungen

Nächste Veranstaltung:

Vorherige Veranstaltung:

22. Apr. 2023: Feministische Friedensarbeit durch Storytelling erfahren

Mehr lesen