Frauen und Mädchen sind in besonderem Masse von bewaffneten Konflikten und Krieg betroffen. Trotzdem wird Friedenspolitik nach wie vor häufig als militarisierte Sicherheitspolitik verstanden, welche die besondere Situation von Frauen, strukturelle Gewalt, wirtschaftliche und soziale Disparitäten ausblendet. Politische Partizipation, Geschlechtergerechtigkeit und soziale Inklusion sind aber Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden. Als feministische Friedensorganisation setzen wir uns gemeinsam mit Partnerorganisationen und Friedensaktivist:innen aus aller Welt für Friedensförderung und Demilitarisierung ein. Dabei streben wir einen strukturellen Wandel hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit an. Unsere Arbeit stützt sich auf allgemein anerkannte Menschenrechtsstandards und verfolgt einen ganzheitlichen feministischen Ansatz.
Frauenrechte sind Menschenrechte – das ist heute unbestritten. Wir setzen uns dafür ein, dass zentrale Menschenrechtsstandards auch in von Konflikten betroffenen Ländern und Regionen eingehalten werden. Unsere Arbeit basiert auf der UNO-Agenda «Frauen, Frieden und Sicherheit». Von zentraler Bedeutung für die feministische Friedensarbeit sind auch die Frauenrechtskonvention CEDAW, die Beijing-Deklaration und die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030.
Geschlechtsspezifische Gewalt ist eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen weltweit. Insbesondere in konfliktbetroffenen Kontexten kommt es zu einer Zunahme verschiedener Formen von Gewalt gegen Frauen und LGBTIQ-Personen. Geschlechtsspezifische Gewalt ist ein grosses Hindernis auf dem Weg zu Geschlechtergerechtigkeit und für einen dauerhaften Frieden.
In Kolumbien setzen wir uns seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens mit der FARC-EP-Guerilla in 2016 für die Teilhabe von konfliktbetroffenen Frauen an dessen Umsetzung ein. Mit unserem Programm engagieren wir uns dafür, dass ihre Erfahrungen und Anliegen in der Transformation zu einer nachhaltig friedlichen Gesellschaft miteinbezogen werden.
Frauen leben bis heute mit den vielschichtigen Auswirkungen des zehnjährigen bewaffneten Konflikts, der 2006 mit einem Friedensabkommen beendet wurde. Von den Friedensverhandlungen waren sie jedoch faktisch ausgeschlossen und ihre Beteiligung an den Prozessen der Übergangsjustiz bleibt weiterhin stark eingeschränkt. Mit unserem Programm stärken wir die Handlungsfähigkeit von konfliktbetroffenen Frauen und Jugendlichen und ermöglichen den Zugang zu politischen Entscheidungsträger:innen, damit sie die Regierung in die Verantwortung ziehen, sich endlich mit der gewaltvollen Vergangenheit und deren Auswirkungen auseinanderzusetzen.