Welche Bilder löst das Wort «Friedensprozesse» bei Ihnen aus? Stellen Sie sich jahrelange Verhandlungen vor, die in einer Zeremonie münden, an der die Konfliktparteien ein Abkommen unterzeichnen, gefolgt vom Foto des Händeschlags, das um die Welt geht? Wir haben dieses gängige Bild hinterfragt und dekonstruiert und uns vertieft mit Friedensprozessen und der Frage auseinandergesetzt: «Wie beeinflussen Frauen Friedensprozesse?» Das Resultat dieser Arbeit ist eine graphische Darstellung der unterschiedlichen Stadien von Friedensprozessen. Mit diesem Instrument wollen wir in den Mittelpunkt rücken, welche Rolle Frauen spielen und wo sie Einfluss nehmen, um Friedensprozesse anzutreiben und Rückschritte zu verhindern.
Feminists Connecting for Peace ist unser wachsendes globales Netzwerk von Friedensaktivistinnen. Es ist aus der Initiative «1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005» hervorgegangen und hat sich zu einer weltweiten Gemeinschaft von Friedensaktivistinnen entwickelt. Es bietet Sicherheit und Solidarität, ermöglicht lokale, regionale und globale Advocacy-Arbeit, schafft Sichtbarkeit für Friedensaktivistinnen, ermöglicht Austausch, gemeinsames Lernen und Weitergabe von Wissen, und erleichtert den Zugang zu Entscheidungsprozessen, Ressourcen und relevanten Akteur:innen. Durch unsere Feminist Peace Initiatives (FPI) bieten wir technische und finanzielle Unterstützung für lokale, innovative und feministische Friedensinitiativen und Projekte unserer Netzwerkmitglieder.
Im Mai 2024 organisierte Our House, das belarussische Internationale Zentrum für zivile Initiativen mit Sitz in Litauen, drei Webinare für belarussische Dissidentinnen, um ihnen eine Gelegenheit zu geben, sich zu vernetzen und sich über feministischen Frieden, Friedensförderung, Konfliktprävention, Militarisierung und Sicherheit auszutauschen. Insgesamt 53 Frauen nahmen anonym an den Webinaren teil, um über Frieden, Gewaltlosigkeit und die Herausforderungen zu diskutieren, denen Friedensaktivistinnen in der Region ausgesetzt sind. Dieses Projekt, das mit unseren Feminist Peace Initiatives unterstützt wurde, trug dazu bei, die Solidarität unter den Frauen zu stärken.
Wir freuen uns, drei engagierte und erfahrene Frauen in unserem Vorstand begrüssen zu können.
Drei verschiedene Länder und Kontexte, jedes mit unterschiedlichen Friedensabkommen und Herausforderungen bei der Umsetzung. Und doch fanden die drei Frauen unserer Partnerorganisationen aus Kolumbien, Nepal und den Philippinen viele Gemeinsamkeiten: in den Erfahrungen und Erkenntnissen von Friedensaktivistinnen und in den Voraussetzungen für die Erhaltung des Friedens. An einer öffentlichen Podiumsdiskussion in Bern sprachen die Frauen über die Bedeutung feministischer Prinzipien in der Friedensförderung, insbesondere um einen Rückfall in bewaffnete Gewalt zu verhindern. Sie sprachen auch über sichere Räume und Selbstfürsorge für Aktivistinnen und darüber, das Ziel – nachhaltigen Frieden – nicht aus den Augen zu verlieren.