Feminist Peace Initiative:Afghanische Frauen für eine aktive Rolle in der Friedensförderung stärken
An sieben Online-Trainings stärkten 20 Basisaktivistinnen und erfahrene Friedensaktivistinnen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten im Bereich der Friedensförderung und bauten ein inklusives und solidarisches Netzwerk afghanischer Friedensaktivistinnen auf. Frauen aus verschiedenen Provinzen Afghanistans nahmen an den von Femina Afghanistan organisierten Weiterbildungen teil. Wir haben diese Trainings im Rahmen unserer Feminist Peace Initiatives unterstützt.
Der Kontakt zu den anderen afghanischen Frauen hat uns daran erinnert, dass wir in diesem Kampf nicht alleine sind. Gemeinsam sind unsere Stimmen stärker.
— Eine Teilnehmerin
Das Training war darauf fokussiert, Basisaktivistinnen zu stärken, indem es ihnen grundlegendes Wissen und Fähigkeiten in den Bereichen Friedensförderung und Interessenvertretung vermittelte und Aktivistinnen mit Erfahrung in der Friedensarbeit fortgeschrittene Instrumente zu Verhandlungen, Mediation und Moderation mit an die Hand gab. Die Veranstaltungen wurden über Zoom und WhatsApp abgehalten und behandelten wichtige Konzepte der Friedensförderung. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Beteiligung von Frauen an Friedensprozessen: Fallstudien zu erfolgreichen Friedensbemühungen unter der Führung von Frauen wurden vorgestellt.
Führungsrolle von Frauen stärken
Die Veranstaltungen wurden von Femina Afghanistan organisiert. Die Organisation setzt sich dafür ein, die Führungsrolle von Frauen zu stärken – insbesondere mit Blick auf ihren Einfluss auf Friedensprozesse – und in Afghanistan eine Kultur des Friedens aufzubauen.
Sechzig Frauen meldeten sich auf die Ausschreibung. Es wurden zwei Gruppen von jeweils zehn Basisaktivistinnen und erfahrenen Friedensaktivistinnen ausgewählt, wobei die regionale, ethnische und sprachliche Vielfalt berücksichtigt wurden. Trotz der Herausforderungen aufgrund der Lage in Afghanistan und der schwierigen Internetverbindung ermöglichte das Online-Format die Teilnahme von Frauen aus verschiedenen Gemeinschaften in Afghanistan.
Das sechswöchige Training gipfelte in einer gemeinsamen Reflexion und umfasste eine besondere Veranstaltung mit afghanischen Studentinnen der Universität Oxford, die sich mit der Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrats zu «Frauen, Frieden und Sicherheit» befasste.
Ein sicheres und vertrauensvolles Umfeld schaffen
Femina Afghanistan gelang es, während der Vorbereitungen und der Durchführung der Trainings Risiken zu bewältigen und Lösungen für verschiedene Herausforderungen zu finden, darunter: Probleme mit der Internetverbindung und der Stromversorgung; Sicherheitsbedenken; und der Mangel an verfügbaren Ressourcen zur Friedensförderung in Paschtu und Dari. Ausserdem berücksichtigten sie die emotionale Belastung der Sitzungen, insbesondere wenn Frauen persönliche Geschichten erzählten.
Trotz dieser Herausforderungen schuf die Feminist Peace Initiative ein sicheres und vertrauensvolles Umfeld. Die Teilnehmerinnen berichteten, dass sie sich mental und emotional unterstützt fühlten. Einige gaben an, dass die Sitzungen zur Verbesserung ihres Wohlbefindens beigetragen hätten. Die während des Projekts geknüpften Beziehungen bestanden auch nach dessen Abschluss weiter, mit persönlichen Besuchen und gemeinsamen Initiativen in verschiedenen Provinzen.
Ein Frauen-Netzwerk für Friedensförderung
In den Schulungen erwarben die Basisaktivistinnen wichtige Fähigkeiten in den Bereichen Friedenspädagogik und Advocacy, die es ihnen ermöglichen, in ihren Gemeinden die Initiative zu ergreifen. Erfahrene Friedensaktivistinnen erweiterten ihr Wissen über den effektiven Einsatz von Moderations-, Mediations- und Verhandlungsinstrumenten und stärkten ihr Selbstvertrauen.
Von Bedeutung ist, dass aufgrund dieser Feminist Peace Initiative ein starkes Peer-Netzwerk gefördert werden konnte. Die Teilnehmerinnen berichteten von einem Gefühl der Solidarität und der gegenseitigen Unterstützung. Einige Teilnehmerinnen organisierten eigene lokale Lernveranstaltungen, um ihre Erkenntnisse aus den Trainings mit anderen Frauen in ihren Gemeinden zu teilen. Infolge dieser Feminist Peace Initiative wurde in Afghanistan ein Frauen-Netzwerk für Friedensförderung gegründet.
Diese Trainings waren für uns ein Wendepunkt. Ich verstehe jetzt, dass Frieden nicht nur politisch ist – er beginnt in unseren Häusern und Gemeinden.
— Eine Teilnehmerin
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