Das Problem in Afghanistan sei nicht die Stärke der Taliban, sondern die Schwäche der Regierung, sagt Sima Samar, die ehemalige afghanische Sonderbeauftragte für Menschenrechte und Vorstandsmitglied von FriedensFrauen Welteit. Ohne die Garantie von Frauenrechten sei kein dauerhafter Frieden möglich.
In diesem Interview mit der Schweizer Tageszeitung Le Temps lässt Sima Samar ihre Erinnerungen aufsteigen. Als Hazara, Frau und Feministin ist sie all das, was die Taliban ablehnen. Sie verliess ihr Land am 25. Juni 2021, bevor Kabul von den Taliban eingenommen wurde. «Nur wenige Tage, bevor ich mein Land zusammenbrechen sah.» Sima Samar ist Menschenrechtsaktivistin und Mitglied unseres Internationalen Vorstands. Das Interview ist nur auf Französisch verfügbar.
Interview mit Sima Samar, Menschenrechtsverteidigerin Afghanistan
Die Friedensverhandlungen zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung laufen seit September 2020, mit nur vier Frauen im 21-köpfigen Verhandlungsteam der Regierung und keiner unter den Taliban-Unterhändlern. Wir fragen Sima Samar, Gründerin der unabhängigen afghanischen Menschenrechtskommission und der Gawharshad Universität in Kabul, wie die Chancen für einen dauerhaften Frieden stehen.