Das Buch «Voices along the way» («Stimmen entlang des Wegs») hält die Geschichten von ukrainischen Frauen aus dem ersten Jahr des russischen Angriffskriegs fest. Die 24 Geschichten erzählen von Unsicherheit und Flucht, von Umbruch, Angst und Hoffnung. Im Buch wird auch die Frage gestellt: «Wenn laute Stimmen uns auffordern, den Krieg zu beenden, meinen sie wirklich Frieden?» Die 24 Geschichten im Buch werden so zu einem wichtigen Zeitdokument.
Bereits 2020 stellten wir mit unserer ukrainischen Partnerin KFR Public Alternative an FrauenFriedensTischen in der Ostukraine die Frage: «Was heisst Sicherheit für dich?» Die Frauen erzählten von ihren Erfahrungen mit der Unsicherheit, die sie in der patriarchalen und militarisierten Gesellschaft schon damals erfahren haben. Dann kam der 24. Februar 2022. Nun sprachen die einen Frauen an den Treffen von ihrer Flucht und Vertreibung, die anderen darüber, was es heisst in einem Kriegsgebiet zu überleben. Von Slowiansk bis Stockholm, von Bern bis Charkiw: Die Geschichten zeichnen den Weg der ukrainischen Frauen «von A nach B: von A – Krieg bis B – Unbekannt» im ersten Jahr des Angriffskriegs.
«Ist Frieden eine Möglichkeit?"
Olena Zinenko lebte vor Februar 2022 in Charkiw, wo sie als Dozentin für Medienwissenschaft und als Projektkoordinatorin für KFR Public Alternative arbeitete. Sie ist die Autorin und die treibende Kraft hinter diesem Buch. Sie führt die einzelnen Kapitel ein, die mit «Frau mit Koffer» oder «Ist Frieden überhaupt eine Möglichkeit?» betitelt sind. Ihre Tochter Oleksandra Zinenko, die von Charkiw nach Lwiw, geflohen ist, hat das Buch illustriert. Es enthält auch leere Seiten, auf denen Leserinnen ihre eigenen Geschichten niederschreiben können.
«Diese Geschichten zeigen deutlich, dass Frauen den Wert des Friedens kennen und daher versuchen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um sich dem Krieg auf verschiedenen Ebenen zu widersetzen», schreibt Olena in der Einführung des Buchs.
Bedeutung für die Aufarbeitung der Geschichte
An der virtuellen Buchvernissage mit Mitgliedern unseres Netzwerks Feminists Connecting for Peace im Dezember 2024, erläuterte sie: «Diese Geschichten konnten nur in diesem Augenblick, im ersten Kriegsjahr geschrieben werden.» Das Buch fand an der Vernissage grossen Anklang unter den Friedensaktivistinnen. Lisa Natividad, Aktivistin in Guahan (Guam) sagte: «Es ist eine schöne Ode an die Frauen deines Landes. Die Geschichten zeigen, dass wir, wenn wir über Friedensförderung sprechen, nicht nur über die Beendigung von Krieg und Konflikten sprechen, sondern auch über die Rolle von Gemeinschaften.»
Susan Risal, Geschäftsleiterin unserer Partnerorganisation Nagarik Aawaz in Nepal, bezeichnete das Buch als «Memoiren für die Ukraine». «Die Geschichten werden die kommenden Generationen inspirieren,» sagte sie. Sie wies auch auf die Bedeutung des Buchs sowohl für die Aufarbeitung der Geschichte nach Kriegsende und für die Rechenschaftspflicht hin.
Das Buch markiert auch den Abschluss der ersten Phase des Ukraine-Programms 2020-2024. Erfahren Sie mehr über unser Ukraine-Programm.
Lesen Sie eine Kurzversion des Buches (Ukrainisch und Englisch).
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